17.10.05

Keine fragwürdige Nutzung, kein Verfall

Am Sonntag feierten die Katholiken von Radewell ihren letzten Gottesdienst in der St. Hedwigs-Kirche.

"Mit einer feierliche Prozession der Gläubigen wurden die Hedwig-Statue und das Heilige Brot der Kommunion aus der Kirche getragen und in die Kirche Sankt Marien in der Brauhausstraße gebracht. Hier werden sich künftig die Gemeindemitglieder zu Gottesdienst, Kommunion, Hochzeit, Taufe oder Trauerfeier treffen. Am Sonntag gab es bereits eine Agape-Feier. (...)

Hatte die Gemeinde 1990 noch 1200 Mitglieder, so sank ihre Zahl danach stetig. Kunz, der aus Bayern kam und seit 2001 Pfarrer in Ammendorf ist, sagte dazu: 'Die Menschen folgen der Arbeit in andere Bundesländer. 2004 zählten wir noch 740 Gemeindemitglieder.' Sie werden weiter vom Gemeindezentrum betreut.

Der Verkauf der Hedwig-Kirche indes ist noch nicht unter Dach und Fach. Pfarrer Kunz: 'Die nötige Sanierung ist finanziell für die Kirche nicht zu leisten. Es gibt bisher zwei Kauf-Interessenten. Allerdings ist Näheres noch nicht zu sagen. Nur soviel steht fest, wir werden keiner fragwürdigen Nutzung zustimmen. Auch Verfall des Gebäudes akzeptieren wir nicht. Dann heißt die Option Abriss.'" (Mitteldeutsche Zeitung)

3 Kommentare:

Petra hat gesagt…

Warum kein Verfall? Eine schöne Kirchenruine ist immer noch besser als ein Supermarkt an der Stelle einer Kirche.

Und diese Zeitung hätte auch nachfragen können, wie das "Heilige Brot" richtig heißt...

mr94 hat gesagt…

Im neuheidnischen Mitteldeutschland muss man wohl über solche Kleinigkeiten hinwegsehen.

Scipio hat gesagt…

Immer noch off topic: Ich glaube, wir hier im "katholischen Süden" machen uns die Verhältnisse bei Euch im Norden nicht klar. Auch ich bin schon dabei, die in Hannover/Laatzen verbrachten Jahre zu vergessen...

Bei uns geht es natürlich um ein Mißverhältnis zwischen der Zahl der Priester und der Zahl der Kirchen, aber daß tatsächlich eine Kirche geschlossen, verkauft, abgerissen wird, einfach verschwindet - da sind "wir" weit weg von. Noch wird renoviert, neu gestaltet, mit viel Geld, Einsatz und auch Liebe der Gemeinden das Haus des Herrn erhalten. Noch.

Eine Erinnerung an das beginnende Kirchenschwinden in einer Predigt zum Kirchweihtag würde uns gut tun und Dankbarkeit wecken.

Mir hat Deine Predigt gut gefallen - sehr persönlich, verständlich, lebendig, nahe. Find ich gut!