5.1.06

Kirchen zu Wellness-Tempeln

Am vergangenen Sonntag war ich in der vorletzten Sonntagsmesse, die in der Klosterkirche des Redemptoristen-Klosters in Hennef-Geistingen gefeiert wurde. Sehr bewegend. Die Kirche war richtig voll, und für den zelebrierenden Pater war es offenbar seine letzte Messe in dieser Kirche. Bei der Einladung zum Credo stockte ihm die Stimme, und vielen in der Gemeinde gingen, wie auch mir, die Worte nicht eben leicht von den Lippen.

Am gleichen Tag berichtete die Welt am Sonntag unter dem passenden Titel Klosterkirchen werden zu Wellness-Tempeln [via kreuz.net]:
Die Anlage wurde verkauft. Whirlpool statt Weihrauch heißt bald das neue Motto, die Kirche wird zum Wellness-Tempel. Wenn auch vor Gott alle gleich sind, so wird es künftig im Kirchengebäude einen VIP-Bereich geben, in dem der indische Physiotherapeut die Prominenz betreuen wird, zum Beispiel Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Im denkmalgeschützten Klostergebäude entstehen außerdem 52 Eigentumswohnungen. Zehn weitere Apartments sind in den ehemaligen Stallungen geplant. Die Kirche nennt die Umwandlung von Gotteshäusern Profanierung oder Entweihung. "Das ist ein Ritus, der dem Gebäude die Bedeutung einer Kirche nimmt", erklärt Pater Viktor Hahn. Er hat 51 Jahre lang im Kloster gelebt und denkt nun mit Wehmut daran, Geistingen den Rücken zu kehren. Einige Klostermitglieder sprechen sogar von einem "irrsinnigen" Schritt, doch einzigartig ist er nicht. Die Tage zahlreicher Sakralbauten sind gezählt. Die katholische Kirche wird in den nächsten zehn Jahren rund 700 der derzeit 24 500 Kirchengebäude schließen.
Der ausführliche Bericht über die Situation in Deutschland schließt mit einem Blick in die Niederlande.
Dort haben die Gemeinden zahlreiche Objekte verkauft. So war die katholische Kirche in Amsterdam 1970 noch im Besitz von 44 Gebäuden. Heute sind es kaum mehr 20 Immobilen.
Die reformierten Kirchen haben in den vergangenen Jahren rund 40 Prozent ihrer Sakralbauten abgestoßen. "So weit wird es in Deutschland nicht kommen", meint Christof Vetter von der Evangelischen Kirche in Deutschland. Auch als alternative Finanzspritze in Zeiten sinkender Einnahmen hält Vetter den Verkauf für nebensächlich: "Aber kein vernünftiger Mensch würde auch nur eine Sekunde darüber nachdenken, diese Filetstücke abzugeben. Oder glaubt tatsächlich jemand ernsthaft, daß die evangelische Kirche das Ulmer Münster oder den Hamburger Michel verkauft?"
Zu hoffen wäre es.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo und Grüß Gott KIRCHENSCHWINDEN!
Sorry wegen der Anrede, doch ist mir leider kein anderer Nick von dir bekannt.

Erst einmal ein Gutes Neues, Gesundes und Erfolgreiches Jahr 2006 und Gottes Segen auf allen Wegen.

Der Grund meines Kommentars:

Meine URL hat sich geändert:

Bin nun auf Blogmeister.de unter

http://elisabethgzb.blogmeister.de zu finden.

Vielleicht magst die URL Bitte ändern! Danke schön!
Bastle gerade an einem RSS-READER special für die Katholischen und Evangelischen Weblogger.



Übrigens bin ich in Hennef geboren.

Schönes Wochenende,

Tschö,


Elisabeth

Scipio hat gesagt…

Liebe Elisabeth,

die Blogger von K. sind alte Bekannte von Dir - rechts oben sind die Links zu unseren blogs. Dein Link wird aktualisiert...