26.8.06

Strukturreform-Schwerpunkt im RM

Rudolf Zewell im"Schwerpunkt" des Rheinischen Merkur vom 17. August:
Grotesk ist die Tatsache, dass so manches Gotteshaus nur durch den Eingriff der Denkmalpfleger vom Abriss verschont wird. Es gibt auch erste Beispiele dafür, dass Laien freie Stiftungen gründen, um vom Bistum aufgegebene Gotteshäuser zu erwerben und als katholische Kirchen weiter zu nutzen. Fast scheint es so, als komme da durch die Hintertür das frühmittelalterliche Eigenkirchenwesen in moderner Form zurück.
Die Veränderung der Strukturen hat nicht nur eine administrative, finanzielle, gleichsam „technische“ Seite, sondern auch eine sehr persönliche für viele Menschen. Sie verlieren den Ort, wo sie getauft worden sind, den Mittelpunkt des Lebens der Gemeinde. Glaubensbiografien und vielfältige Lebenserfahrungen sind damit verbunden. Ortsverlust und Ortsveränderung sind, wenn es sich um Kirche handelt, eine schwere Herausforderung. Den Menschen muss erklärt werden, warum das Alte zerschlagen werden und Neues entstehen muss. Und sie sollten es mittragen können, denn es ist auch eine Chance.
Online beim RM ein Plädoyer von Heiner Herbst und Winfried Henze, Berichte zum Stand der "Strukturreformen" in Köln, Mainz, Paderborn, Hamburg und Essen und bei den Protestanten.

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