5.9.06

Fünf Kirchen im Bistum Hildesheim

Geschlossen, profaniert, verkauft oder abgerissen werden in den nächsten Monaten fünf Kirchen im Bistum Hildesheim:
  • St. Maria Königin, Hitzacker: "Das Gotteshaus ist zwar in baulich gutem Zustand, aber es gibt kaum noch Katholiken am Ort. Die Stadt Hitzacker möchte die Kirche ab Januar 2007 als Stadtbibliothek nutzen. Das Bistum Hildesheim befürwortet das."
  • St. Johannes Evangelist, Alt-Garbsen bei Hannover: "Das Gotteshaus wurde 1967 als Fertigteilkirche errichtet und in den letzten Jahren saniert. Aus finanziellen aber auch seelsorglichen Gründen hat der Kirchenvorstand am 8. Juni 2006 beschlossen, den Bischof um die Profanierung des Gebäudes zu bitten. Das „Heimatwerk“ hat Interesse an dem Grundstück bekundet und wird dort nach dem Abriss der Kirche eventuell Wohnungen für ältere Menschen errichten."
  • St. Barbara, Goslar-Sudmerberg: "Das Gotteshaus wurde 1969 als Beton-Fertigteilkirche errichtet. In den letzten Jahren standen immer häufiger Sanierungsarbeiten an. So dringt zum Beispiel seit Jahren Feuchtigkeit durch die Glasfenster in der Westfront ein, was nie zufriedenstellend behoben werden konnte. Außerdem geht der Gottesdienstbesuch seit Jahren zurück."
  • Hl. Familie, Seesen-Münchehof und St. Oliver, Rhüden: "Die Kirche Hl. Familie wurde 1975 als Beton-Fertigteilkirche errichtet. In dem Kirchengebäude müsste die Heizung erneuert werden. Dringender Sanierungsbedarf besteht vor allem im Pfarrheim. Zugleich verwaist die Filialgemeinde zusehends. Möglicherweise wird die Kirche ab- und in der Ukraine wieder aufgebaut. St. Oliver wurde 1976 als Beton-Fertigteilkirche mit integriertem Pfarrheim errichtet. Der Bauzustand ist gut, aber die Gemeinde verwaist."
Im Bistum Hildesheim wurden seit dem Jahre 2000 folgende Kirchen profaniert:

28. Januar 2003: Angerstein, Zur Göttlichen Vorsehung: Das Grundstück verblieb im Besitz des Bistums, die Kirche wurde an eine Jugendinitiative verkauft, die das Gebäude pflegt.
27. Dezember 2003: Fredenbeck, St. Lukas: Grundstück und Gebäude wurden verkauft und die Kirche abgerissen. Dort stehen heute ein Lebensmittelmarkt und ein Privathaus. Eine Gedenkplakette weist auf die abgerissene Kirche hin.
25. September 2004: Dielmissen, St. Johannes: Grundstück und Gebäude wurden an ein Künstlerehepaar verkauft, das in dem Gebäude ein Atelier einrichten will.
9. Oktober 2004: Salzgitter-Thiede, St. Georg: Die Kapelle war in ein Wohngebäude integriert. Sie wurde verkauft und zu einer Wohnung umgebaut.
19. Februar 2005: Freden, St. Hedwig: Grundstück und Gebäude wurden verkauft. Die Kirche wird abgerissen, dort sollen Wohnhäuser entstehen. [Bistum Hildesheim]

4.9.06

Rettet Bochumer Kirchen!

Die "Bürgeraktion für bedrohte Bochumer Kirchen e.v." hängt nicht nur an Bochums Kirchen, sondern setzt sich ganz praktisch (und steuerabzugsfähig) für sie ein. Allein dort sollen ab spätestens 2008 16 Kirchen nicht mehr "gottesdienstlich genutzt" werden. Nicht nur für Essener Diözesanen interessant!

Auflistung bedrohter Kirchen nach Bistum - z.T., aber nicht nur aus der Wikipedia herausgeholt.

3.9.06

Kirche "Mariä Verkündigung" - Stuttgart-Frauenkopf

Schon seit Ende 2004 wird die Kirche "Mariä Verkündigung" im Suttgarter Stadtteil Frauenkopf nicht mehr für die Liturgie genutzt. Ende Juli hat Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart sie nun still gelegt, um Zeit für eien Lösung zu gewinnen:

"Der Abbruch einer Kirche ist für mich nur eine ultima ratio, die letzte aller denkbaren Möglichkeiten. Neben den Argumenten von ‚Nutzen’ und ‚Brauchen’, von Kosten und Finanzen müssen auch die Dimensionen des Religiösen, der Pietät und der sakralen Architektur treten. Sie müssen abgewogenwerden.“

Der Kirchengemeinderat der Dompfarrei St. Eberhard, zu der die Kirche gehört, hat sich schon Ende 2004 für einen Abriß ausgesprochen.

Bericht auf der Bistumsseite. Bischof Gebhard im kna-Interview.