"Durch den Rückgang der zahlenden Mitglieder haben die Kirchensteuereinnahmen inzwischen ein so niedriges Niveau erreicht, dass die großen christlichen Kirchen das Problem haben, dass sie den Unterhalt ihres Immobilienbestandes nicht mehr finanzieren können. Viele kirchliche Bauten sind deshalb von der Schließung bedroht.
Nun ist aber eine Kirche keine gewöhnliche Immobilie. Über spirituelle Aspekte hinaus ergibt sich mit der Aufgabe der sakralen Nutzung als Ort des Gottesdienstes und Gebetes ein ganzes Bündel von Fragestellungen in gesellschaftlicher und baukultureller Hinsicht. Es wird nun die Frage einer angemessenen Nach- oder Umnutzung aufgeworfen. Radikale Entscheidungen wurden bereits getroffen und Kirchen abgerissen oder spektakulär umgenutzt.
Die Bistümer und Landeskirchen gehen dabei mit ihren sakralen Bauten, sind sie erst einmal profaniert, oft recht pragmatisch um. Zwar wird der Abbruch von Kirchengebäuden als ultima ratio gesehen, jedoch wird dem Abriss der Vorzug gegeben vor einer nicht adäquaten Nachnutzung. Eine solche wird gesehen in der Umwidmung zu einer Moschee oder Synagoge. Aus Architektensicht verblüfft diese Auffassung mitunter. Während nur die großen christlichen Kirchen von dem Mitgliederschwund betroffen sind, suchen freikirchliche Gemeinden nach neuen Domizilen. Auch jüdische und moslemische Gemeinden benötigen angemessene Gebäude für ihren Glauben. Die kategorische Ablehnung der katholischen Kirche einer Nachnutzung ihrer Sakralbauten durch nichtchristliche Glaubensgemeinschaften als Image schädigend ist zu hinterfragen."
Ein Blog mit Informationen zu Umnutzung, Verkauf oder Abriß katholischer Kirchen in Deutschland
30.10.06
Kolloquium "Das große Kirchensterben"
Der Fachbereich Architektur der FH Koblenz veranstaltet am 14. November ein eintägiges Kolloquium im Pater-Kentenich-Haus in Vallendar-Schönstatt. Aus der Einladung:
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