3.6.07

Eine Frage der Identität

Jürgen Liminski in der Tagespost mit einer interessanten Analyse des aktuellen Kirchenschwindens in Deutschland, sowie einigem an Statistik und spirituell-theologischer Einordnung.
"Deshalb geht es nicht nur um eine „Umwidmung“, wenn eine Kirche baulich nicht mehr gehalten werden kann, noch um eine schlichte Profanierung. Jedes Mal, wenn eine Kirche geschlossen oder einer weltlichen Nutzung zugeführt wird, stirbt auch ein Stück Kirche. Das Beispiel der blühenden Gemeinden in Nordafrika und Kleinasien, von denen heute außer den geistlichen Impulsen (etwa Augustinus als Bischof von Hippo oder die zehn Nothelfer aus der Türkei) und einigen Mauerresten nahezu nichts mehr übrig geblieben ist, dürfte Mahnung genug sein. Wenn es nicht gelingt, die Kirche als solche von innen heraus zu beleben, werden die Gemeinden in Europa den gleichen Weg gehen.

Man kann Gebäude „auf Zeit stilllegen“. Mit dem Glauben geht das nicht. Mauern können stehen, als stumme Zeugen. Der Glaube lebt – oder stirbt. Wenn niemand mehr in die Kirche kommt, dann sollte wenigstens der Pfarrer beten, so wie Jean Marie de Vianney, der Pfarrer von Ars, der eine heruntergekommene Kirche und Gemeinde vorfand und damit anfing, die Eucharistie auszusetzen und zu beten. Jahre später waren es Hunderttausende, die in den kleinen, unscheinbaren Ort in der Nähe von Lyon kamen, um zu beten, zu beichten, zu glauben."

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