Bereits Ende März wurde die evangelische Athanasiuskirche in Hannover entwidmet. Das Gotteshaus hatte knapp 50 Jahre Bestand. Die Kirche bleibt im Besitz der Gemeinde und wird zum einem Kulturzentrum umgebaut. Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann begründete in ihrer Predigt die Schließung der Kirche mit dem stetigen Rückgang der Zahl der evangelischen Christen in Hannover.
Sie erinnerte daran, dass nur noch 14 Prozent der Kinder in Hannover getauft werden. Die Südstadtgemeinde ist mit rund 10 000 Mitgliedern eine der größten Kirchengemeinden der Landeskirche Hannovers. Sie war im Jahr 2009 aus dem Zusammenschluss mit der Paulusgemeinde und der Nazarethgemeinde entstanden. „Die Südstadtgemeinde hat die Möglichkeit, aus ihren drei Kirchen ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, gut genutzt“, betonte die Pastorin. Außerdem seien Gebäude für Christen ohnehin nicht so wichtig. Letztendlich sei es egal, wo sich die Gläubigen versammelten.
Die Hannoversche Allgemeine gibt einen ausführlichen Überblick über die desolate Situation der Lutheraner und ihrer Kirchen in Hannover:
Nur noch jeder dritte Hannoveraner ist Mitglied einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. In Hannovers Stadtkirchenverband (mit Garbsen und Seelze) sind es 204000. Und noch gravierender ist die Taufquote. 13 Prozent betrage sie derzeit bei den bis Vierjährigen, sagt Superintendent Höflich. Die Zahl der Gemeindeglieder wird also auf absehbare Zeit noch mal um mehr als die Hälfte sinken.Klar ist damit auch, dass die Schließung der Athanasiuskirche in Hannover nicht die letzte gewesen sein wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen